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Grenzen setzen - nach außen

Grenzen setzen – Ja? Ja!


Grenzen setzen ist in den meisten Köpfen negativ belegt. Wenn wir nur noch Grenzen setzen -
wo kommen wir da denn hin? Müssen wir nicht viel mehr kooperieren und Kompromisse suchen?


Interessante Gedanken, die mich erreicht haben in der Vorbereitung zu einem Vortrag in Wien und München vor insgesamt 1000 Female Future Teilnehmern. Im Entweder-Oder-Modus ist das Thema tatsächlich schwierig. Daher favorisiere ich die Sowohl-als-auch-Position. Mich faszinieren scheinbare Widersprüche und zwei Aspekte bringen es auf den Punkt: Die Festigung unserer Grenzen nach außen und die Erweiterung unserer Grenzen nach innen. In diesem Newsletter geht es um den ersten Aspekt, im morgigen nehme ich den zweiten Aspekt unter die Lupe. 


Eine Grenze zu ziehen bedeutet, ganz neutral betrachtet, uns zu schützen. Das funktioniert durch abschließbare Türen, Alarmierungssysteme, Zäune und Ähnliches. Aber auch wir Menschen können Grenzen setzen – mit unserem Körper oder verbal. Wir haben dazu nicht nur das Recht, sondern

sogar die Pflicht, denn schließlich sind wir das Wertvollste, was wir haben.


Kommt Ihnen eine Person zu nahe, dann sagen Sie STOPP. Laut und deutlich, kombiniert mit einem Handzeichen. Fordern Sie körperlichen als auch mentalen Abstand ein. Stehen Sie aufrecht, seien Sie präsent und vertreten Sie Ihren Standpunkt. Das wirkt – in vielen Fällen. 


Eine klare Position oder eine eindeutige Haltung kann allerdings auch Druck erzeugen.
Fühlt sich unser Gegenüber angegriffen, reagiert diese Person mit Abwehr und versucht uns zum Beispiel mit folgenden Worten zu verunsichern: „Hören Sie auf! Sie sind ja total inkompetent!“

Autsch! Das trifft. Ignorieren Sie Ihren ersten Impuls. Weder Lautwerden noch Zurückbeleidigen sind adäquate Verteidigungsmittel. Genauso wenig wie Verstummen, Erstarren oder tagelanges Darunterleiden. Wir brauchen elegante und professionelle Reaktionsmuster. Also echte Deeskalationsstrategien.


Atmen Sie als Erstes aus! Und dann machen Sie in Millisekunden einen kurzen Realitäts-Check.

Fragen Sie sich: Stimmt die Aussage? Mal ganz ehrlich, ich persönlich habe noch nie jemanden getroffen, der total und in allen Bereichen inkompetent ist. Sie etwa? Das heißt, zu 99 Prozent ist die Aussage falsch. Bingo.


Nun gibt es mehrere deeskalierende Antworten, mit denen Sie Druck herausnehmen können, ohne einzuknicken – etwas Humor und Verwirrung inklusive.

·       Sie meinen TOTAL ist inkompetent? Interessant.

·       Aber ordentlich bezahlt.

·       Aha. Und was machen wir jetzt?

·       Stimmt. In vielen Bereichen bin ich inkompetent. Hier beim Thema XY kenne ich mich bestens

        aus und könnte weiterhelfen – wenn Sie einverstanden sind.


Mit diesen Antworten katapultieren Sie sich aus der Sprachlosigkeit heraus und präsentieren Sie sich als Gesprächspartner auf Augenhöhe. Einschüchterung fehlgeschlagen. Gleichzeitig sorgen diese Sätze für Irritation - weil sie erstens nicht den üblichen Erwartungen entsprechen und zweitens die Provokationsspirale durchbrechen. Der Gesprächspartner muss sich neu sortieren.


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